Natur erfahren – (Wieder) Staunen lernen

„Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann,
ist das Erstaunen.“
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) 

Fühlen wir uns heutzutage eigentlich noch so richtig als Bestandteil der Natur, wissen wir noch wie sie heißen, die Geschöpfe da draußen, geschweige denn wie sie leben? Wie stellen wir es an, damit unseren Kindern die Natur, die Tiere, die Pflanzen nicht noch fremder werden als uns selbst?
Dazu müssen sie Natur in Ruhe erfahren dürfen, miterleben dürfen, dass Pflanzen und Tiere – sowohl Wildtiere als auch Nutztiere – ein ganz eigenes, interessantes Leben führen, das zudem mehr Gemeinsamkeiten mit dem unseren hat als es auf den ersten Blick scheinen mag. Kinder dürfen das Staunen nicht verlernen über die Wunder der Natur, über das, was da draußen kreucht und fleucht und auch wir sollten versuchen, das Staunen, das wir einst so gut konnten, wieder aufzufrischen.

Sowohl auf dem Gelände der Herberge als auch im näheren und weiteren Umfeld bieten sich dazu vielfältige Möglichkeiten:

– Mithilfe bei der Betreuung unserer Tiere (siehe „Herberge/Unsere Tiere“).
– Wir bieten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern Exkursionen zu interessanten Themen an: „Naturschutz am Haus und im Garten“, „Streuobstwiesen/Alte Obstsorten“, „Die Welt der Kräuter“, „Laubgeschichten – Über Bäume und Sträucher“, „Naturnaher Wald“, „Bergwiesen und –weiden“, „Erzgebirgische Moore“ usw.
– Natürlich können Sie sich auch selbst auf Erkundung begeben, in den bäuerlich geprägten Ort Affalter, die Stadt Lößnitz oder zu vielen weiteren attraktiven Ausflugszielen im sehenswerten Erzgebirge (siehe unter Ausflugsziele).
Fahrräder stehen zur Ausleihe bereit.

Natur nutzen – Von Wolle, Filz und Keramik

Natur verträglich nutzen, nicht ausnutzen bis zum geht nicht mehr, dass das – zumindest im kleinen Rahmen – funktionieren kann, möchten wir gerne zeigen, auch mit Hilfe von Partnern, die sich auf dem Herbergsgelände „angesiedelt“ haben:
– „Vom Schaf zur Socke“ – Dass man aus der Wolle unserer Schafe warme Socken und vieles mehr zaubern kann, ohne sich zu „verhaspeln“.

– Die Kreativwerkstätten Filz und  Keramik bieten für Kinder und Erwachsene Kurse an, in denen man den Umgang mit diesen Naturmaterialien erlernen kann (siehe unter Kreatives).

Natur schmecken – Von Äpfeln, Bienen, Kräutern & Co.

Ein wichtiges Thema ist für uns die Ernährung. In Zeiten der Fertigmahlzeiten und Schnellimbisse ist es durchaus nicht mehr selbstverständlich, dass man weiß, wie ein „richtiger“ Apfel schmeckt – einer der am Baum wächst und nicht im Supermarkt – , welch geheimnisvolle Süße im Honig steckt oder dass gegen fast jedes Zipperlein ein Kräutlein gewachsen ist. Dinge, die vor wenigen Jahrzehnten noch selbstverständlich waren und die wir wieder aufwärmen und schmackhaft machen wollen:
– „Kochen mit der Natur“ – Was man mit Kräutern und anderen Köstlichkeiten aus unserem Bauerngarten, Wald und Flur so alles anstellen kann.
– „Bienen machen nicht nur Honig“ – Aus dem Leben der Honigbiene, ein Imker gibt „Einblicke“ in die Welt der Bienen.
– „Apfeksaft selbst gemacht“ – Wie man aus Äpfeln im Handumdrehen selbst ein leckeres Getränk macht.

Was grünt und blüht denn da?

In der heimischen Natur finden wir zahlreiche Wildkräuter und Heilpflanzen. Viele davon sind nicht nur lecker, sondern auch äußerst hilfreich für das Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Nach dem Motto: 

„Wir achten und schützen, was wir kennen und lieben.“

wird uns bewusst, dass auch wir Menschen ein Teil der Natur sind und achtsam mit ihr umgehen sollten.

Bei Spaziergängen, Kräuterspielen und -geschichten wollen wir diese grünen Helfer und ihre Geheimnisse gemeinsam mit allen Sinnen entdecken, sie sicher bestimmen, ihren Geruch, Geschmack und ihre Wirkungen kennenlernen. Dabei hat jede Jahreszeit ihre eigenen Farben und Düfte.

Kommt mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch das Reich der Wild- und Gartenkräuter!

Ich zeige allen  kleinen und großen Naturfreunden

  • wie vielseitig man „Un“kräuter verwenden kann
  • welches Kräutlein lecker im Tee, im Salat oder in der Suppe schmeckt
  • wie man diese Schätze der Natur richtig erntet und verarbeitet, damit sie ihre wohltuende Wirkung entfalten können

Die Obstwiese bietet viele Sorten…

Streuobstwiesen gehören ohne Zweifel zu den interessantesten Lebensräumen, die es gibt. Diese Art Mischung aus Wald und Wiese bietet ungewöhnlich vielen Pflanzen und Tieren Lebensmöglichkeiten, macht sie durch ihren Abwechslungsreichtum auch für uns Menschen sehr attraktiv und das zu allen Jahreszeiten.Nicht zuletzt wachsen an den Bäumen wunderbare Köstlichkeiten, die heutzutage leider weit weniger genutzt werden als in früheren Zeiten, sehr zu unrecht, wie wir meinen.Auf unserer Obstwiese direkt an der Herberge, einer Mischung aus alten Baumveteranen und vielen Jungbäumen, können Sie diese einmalige Vielfalt hautnah miterleben.

Leider ist die Sortenvielfalt in den Obstwiesen und -gärten in der Region heute nur noch ein kümmerlicher Rest und mit der vor nur wenigen Jahrzehnten bei weitem nicht vergleichbar. Viele Sorten sind unwiederbringlich verschwunden. Deshalb bemühen wir uns, wenigsten die zu erhalten, die noch auffindbar sind, indem wir diese in unserer Obstwiese anpflanzen, Sortenbestimmungen organisieren, Schmackhaftes aus ihnen zubereiten usw.

Mehr zum Thema Streuobst im Beitrag „Streuobstwiesen und Obstgärten“ auf der NABU-Seite

Mehr zu den für das Westerzgebirge geeigneten Obstsorten im Beitrag „Von alten Obstsorten / Sortenempfehlung“ auf der NABU-Seite

Neue Obstgehölze für Affalter

In Zusammenwirken von Nabu, Gießerei Lößnitz und dem Fußballverein 1. FC Lößnitz konnte auf einer alten Obstwiese im „Apfeldorf “ Affalter eine umfangreiche Pflanzung von 45 Bäumen durchgeführt werden. Die Gehölze wurden teilweise über das Förderprogramm „Sports for Future“ finanziert. Ein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten, besonders an den Eigentümer der Fläche sowie der Agrargenossenchaft Lößnitz/Affalter. Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der Sorten war regionale Herkunft und Robustheit. Beispielsweise fanden „Petersbirne“, „Lausitzer Nelkenapfel“, „Safranapfel“, der „Sächsische Königsapfel“ oder „Herrnhut“ Beachtung. Alles Sorten die aus Sachsen stammen und sich teilweise seit Generationen bewährt haben. In den kommenden Jahren gilt es die Jungbäume und die alten „Gesellen“, wovon manch einer hundert Jahre überschritten hat, zu pflegen und fachgerecht zu schneiden.